Plötzlich Home-Office: Erste Erfahrungsberichte
Führungskräfte, Vertrieb, Kundendienst: Diese Personengruppen verfügen meist über das erforderliche Equipment, um ortsunabhängig arbeiten zu können. Und sind bereits gut auf die Arbeit im Home-Office vorbereitet und haben an ihrer individuellen Arbeitsweise gefeilt.
Nun bietet sich in vielen Verwaltungsbereichen das Bild, welches wir für diesen Beitrag gewählt haben. Denn der Arbeitsplatz von Mitarbeitern wurde, falls möglich, in deren eigene Wohnung verlegt.
Wir haben mit Personen, die aktuell ihre Aufgaben nicht mehr im Büro, sondern im Home-Office erledigen, gesprochen und gefragt, welche Themen sie besonders beanspruchen.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
Nicht jeder verfügt im Unternehmen über einen Laptop. Also müsse Mitarbeiter auf den privaten Computer ausweichen. Einige Unternehmen haben für diese Geräte einen Virenscanner lizenzieren lassen, andere nicht. Die Themen Datenschutz und Datensicherheit sind nicht immer gelöst.
Mailsystem und Netzlaufwerk per Fernzugriff funktionieren grundsätzlich, was oft fehlt sind die Dokumente, welche auf der individuellen Festplatte gespeichert sind. Das Finden von Daten auf gemeinsamen Netzlaufwerken kostet allerdings oft Zeit und Nerven, meist sind umständliche Rückfragen erforderlich.
Einige Unternehmen haben schnell eine Applikation für kollaboratives Arbeiten lizenziert oder für die Mitarbeiter frei gegeben. Allerdings fehlt ein einheitliches Verständnis davon, wie sich der Einzelne organisieren muss, damit dann die Zusammenarbeit im Team funktioniert.
Andere Organisationen hatten solche Applikationen bereits im Einsatz. Es zeigt sich aber, dass das Verständnis im Umgang mit diesen Werkzeugen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist, die Nutzung divergiert. Dies sorgt in der aktuellen Situation für Verwirrung und führt zu ärgerlichem zusätzlichen Abstimmungsbedarf.
Besonders hinderlich wird mangelnde oder fehlende Transparenz bewertet. Insbesondere Klarheit bezüglich der eigenen Aufgaben, aber auch dem Erledigungs-Stand der Zuarbeiten Dritter, kristallisiert sich als zentrale Voraussetzung für effizientes Arbeiten heraus.
Nur in Ausnahmefällen ist es gelungen, externe Projektpartner in Kommunikation und Datenaustausch einzubinden. Gerade fehlende Abstimmungs-Runden erfordern hier permanenten und klaren Austausch im Projekt. Das Nutzen von Mail-Systemen wird als zeitaufwendiger und fehleranfälliger Medienbruch beschrieben.
Führungskräfte stellen besondere Anforderungen
Mitarbeiter mit Führungsverantwortung benötigen Übersicht bezüglich des aktuellen Projekt-Standes und Transparenz hinsichtlich der zu erledigenden Aufgaben. Für diese ist es aktuelle von besonderer Bedeutung, bei Ausfall eines Mitarbeiters schnell eine Vertretung zu ermöglichen. Weiterhin gewinnt die Sicherung des gesamten Projektwissens, sowohl der eigenen Mitarbeiter als auch der im Projekt beauftragen Dienstleister, von Bedeutung. Hier werden Compliance- und Haftungsfragen als Gründe genannt.
Zusammenfassen können wir sagen: Die von uns befragten Personen nehmen die Herausforderungen, welche der Wechsel ins Home-Office mit sich bringt, gern an. Sie suchen nach einer optimalen persönlichen Organisation und sind bemüht, ihren Job so gut als möglich zu machen. Hinsichtlich der eingesetzten Werkzeuge scheint noch Optimierungs-Potential zu bestehen.Arbeit
Sind auch Sie vom Umzug ins Home-Office betroffen?
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